RADIERUNG


Die wichtigsten Radiertechniken:

Ätzradierung - Farbradierung à la poupée - Vernis mou - Aquaforte - indirekte Aquatinta - Kaltnadel


Die Wundertüte! Sie erinnert uns an Kindertage.

 

Eine Radierung ist eigentlich wie eine Wundertüte.

Das Ergebnis kann bis zu einem gewissen Punkt geplant werden,

dazu kommt noch eine Portion Überraschung - fertig ist die Wundertüte!

 


Kaltnadelradierung

Die Zeichnung wird mit der Nadel direkt in die Platte geritzt. Säure kommt bei dieser Technik nicht zum Einsatz (es gibt daher keine chemische wärmende Reaktion, daher der Begriff „kalt“). In der geritzten Rille und in dem Grat der daneben entsteht, bleibt die Druckfarbe haften und es entsteht beim Druck der für diese Technik typische samtartige Charakter.  

 

 


Vernis mou (Weichgrund)
Die Platte wird mit einem weichen, säurefesten Ätzgrund beschichtet. Auf diesen Weichgrund wird ein Papier gelegt und darauf das Motiv gezeichnet. Beim Abheben des Papiers bleibt an den gezeichneten Linien der Weichgrund an der Unterseite des Papiers haften und beim Abziehen des Papiers wird das Metall freigelegt. An diesen freigelegten Linien kann die Säure das Metall angreifen. Die Platte kommt jetzt in das Säurebad und hat danach den Charakter einer Bleistiftzeichnung.

 


Aussprengtechnik (z.B. Zuckertusche)
Das Motiv wird mit Zuckertusche auf das blanke Metall gezeichnet. Nach dem Trocknen wird ein harter Ätzgrund auf das Metall zügig aufgetragen. Nach dem Trocknen des Ätzgrunds wird die Platte in lauwarmes Wasser gelegt. An den Stellen mit der Zuckertusche-Zeichnung weicht der Ätzgrund auf und die blanke Platte kommt dort wieder zum Vorschein. Es entsteht ein weiches, malerisches Motiv, das anschließend geätzt wird.

 


Farbradierung

Hier unterscheidet man den Farbdruck à la Poupée und den Farbdruck von mehreren Platten.

 

Rechts: ein Mosaik aus 4 Platten je 10 x 10 cm,

eingefärbt à la Poupée, dadurch wird der Farbverlauf sanft

 

 


Farbradierung

von 3 Platten (Schwarz-, Rot- und Gelbplatte)

- jede Platte wird mit der entsprechenden Farbe eingefärbt,

- die 3 Platten werden übereinandergedruckt

- dadurch sind die Farbabgrenzungen exakt

 


Entstehung einer Radierung ...